Studium mit Bachelor- und Masterabschluss bis hin zur Promotion

I. Studium (Bachelor-Abschluss)

  • Sie möchten dazu beitragen, dass in Zeiten von Fake News und Informationsüberflutung alle Menschen Zugang zu fachlich geprüften, qualifizierten Informationen erhalten?
  • Sie möchten dafür sorgen, dass ein kritischer Umgang mit Medien aller Art in unserer Gesellschaft selbstverständlich wird?
  • Sie möchten öffentliche und für alle zugängliche Kultur- und Bildungsorte kreativ gestalten?

Dann ist ein Studium im Bereich Bibliotheks- und Informationswissenschaften das Richtige für Sie. Eine Reihe von (Fach-)Hochschulen bieten Studiengänge an, die Sie auf eine Tätigkeit in Bibliotheken und Informationseinrichtungen vorbereiten. Diese „grundständigen“ Studiengänge können Sie beginnen, wenn Sie über die Hochschul- oder die Fachhochschulreife verfügen.

Die Vielfältigkeit des Berufsfelds spiegelt sich in der Vielfalt der Studieninhalte wider. Das Studium bezieht Rahmenbedingungen des Informationsmarkts sowie aktuelle Entwicklungen in Gesellschaft, Politik, Recht und Ethik ein. In den Kernfächern legen Sie die Grundlagen. Dazu gehören das Auswählen, Strukturieren, Bereitstellen und Vermitteln von Information, Daten und Medien aller Art. Daneben gibt es viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren und ein eigenes Profil zu entwickeln. Themen sind hier z. B. Open Science, Forschungsdatenmanagement, Gestalten von Lernräumen, Digital Literacy oder Digital Humanities. Sie können sich aber auch spezialisieren, wie z. B. auf Kinder- und Jugendbibliotheken und Kindermedien, Musikbibliotheken, Handschriften und kulturelles Erbe, Veranstaltungs- und Kulturmanagement oder Bibliotheksinformatik. Im Studium erwerben Sie somit auch Schlüsselkompetenzen wie Kommunikation, Moderation und Kreativitätstechniken und wenden diese in Projekten mit Informationseinrichtungen an. Der Praxisbezug spielt insgesamt eine wichtige Rolle: So ist neben vielfältigen Praxisprojekten auch ein praktisches Studiensemester Bestandteil des Studiums.

Die bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Studiengänge eröffnen den Karriereweg in das breite Berufsfeld der Bibliotheks- und Informationseinrichtungen.

Typische Arbeitgeber sind wissenschaftliche Bibliotheken (z. B. Bibliotheken von Universitäten und Forschungsinstitutionen), wissenschaftliche Service- und Infrastruktureinrichtungen wie Verbundzentralen und Rechenzentren, Metropolbibliotheken, Informationszentren von Unternehmen, Software-Dienstleister im Informationsbereich, private Informationsdienstleister, Verwaltungen der Kommunen, der Länder und des Bundes und alle Einrichtungen, die mit Daten und Informationen umgehen. Absolventinnen und Absolventen übernehmen in diesen Institutionen Aufgaben bei der wissenschaftlichen Informationsversorgung, der Forschungsunterstützung, der Vermittlung von Informationskompetenz, beim Metadatenmanagement, bei Datenaufbereitung und -modellierung, Digitalisierung, Market Intelligence, E-Government, Datenschutz und digitaler Ethik.

Typische Arbeitgeber sind hierbei auch Öffentliche Bibliotheken, wie z. B. Stadt- oder Gemeindebibliotheken, Mediatheken, Schulbibliotheken, Fachstellen der Länder, Medienanstalten, integrierte kommunale Bildungs- und Kulturzentren, private Bildungs- und Kulturträger und andere Dienstleister im Kultur- und Bildungsbereich. In diesen Institutionen entwickeln Absolvent*innen Dienstleistungen, um für Menschen nicht nur Informationen und Medien bereitzustellen, die sie für Schule, Ausbildung, Beruf und Freizeit brauchen. So übernehmen sie auch Aufgaben im Management von Informations- und Kultureinrichtungen und im Bildungsmanagement. Weitere Tätigkeiten sind die Unterstützung von lebenslangem Lernen, die Gestaltung von Lernräumen, soziale und interkulturelle Bibliotheksarbeit, die Vermittlung von Medienkompetenz, Leseförderung sowie die Organisation von Bildungs- und Kulturveranstaltungen.

Informationen zur Stellensuche im Bibliothekswesen finden Sie hier.

Im Öffentlichen Dienst führt der Bachelorabschluss zu einer Laufbahn des gehobenen Dienstes. Mit dem Bachelorabschluss können kleinere bis zu mittelgroße Bibliotheken bzw. Teams oder Gruppen geleitet werden. Nach dem TVöD/TV-L sind Stellen des gehobenen Dienstes in der Regel in die Entgeltgruppe 9-12 eingruppiert. Aufgrund der Durchlässigkeit der Tarifverträge wären aber auch noch höhere Eingruppierungen möglich.

Weitere Informationen zu Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten finden Sie hier.

An zehn staatlichen Hochschulen in Deutschland ist ein einschlägiges Bachelorstudium möglich. Berufsbegleitend ist ein Bachelorstudium an der HS Hannover möglich. Die Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern bietet einen verwaltungsinternen Bachelorstudiengang im Beamtenverhältnis auf Widerruf für die Dauer des Studiums an. Aktuelle Informationen zu den Inhalten des Studiums, den angebotenen Studienabschlüssen und den Studiengängen ermitteln Sie am besten immer direkt auf den Webseiten der jeweiligen Hochschule:

II. Studium (Masterabschluss)

Sie wollen sich weiterqualifizieren, eine Führungsposition übernehmen oder streben eine wissenschaftliche Karriere an?
Dann ist ein Masterabschluss eine Option. Ein Masterabschluss – auch an Fachhochschulen – eröffnet den Zugang zu einer Laufbahn im höheren Dienst des öffentlichen Dienstes und zudem zur Promotion. Es gibt unterschiedliche Wege, einen Masterabschluss zu erwerben:

Konsekutive Masterstudiengänge setzen einen grundständigen Studienabschluss mit bibliotheks- und/oder informationswissenschaftlichem Schwerpunkt voraus. Möglich ist auch die Kombination eines bibliotheks- bzw. informationswissenschaftlichen Bachelors mit einem Master in einem anderen Fach. Konsekutive Masterstudiengänge, die entweder stärker bibliothekswissenschaftlich oder informationswissenschaftlich orientiert sind, bieten folgende Hochschulen und Universitäten an:

Konsekutive Masterstudiengänge werden in der Regel als Vollzeitstudium absolviert.

Berufsbegleitende Masterstudiengänge existieren an folgenden Hochschulen:

Zertifikatskurse, die eine wissenschaftlich fundierte und anwendungsorientierte Weiterbildung in thematisch und organisatorisch in sich abgeschlossenen Modulen bieten, sind international anerkannt. Sie werden angeboten am:

Weitere Informationen zu Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten finden Sie hier.

III. Studium (Promotion)

Im Bereich der Bibliothekswissenschaft ist eine Promotion an folgenden Universitäten möglich:

Darüber hinaus gibt es seit 2017 ein gemeinsames Promotionszentrum für Angewandte Informatik der Hochschulen Darmstadt, Fulda, RheinMain (Wiesbaden, Rüsselsheim) und Frankfurt mit Sitz in Darmstadt. Im Rahmen der Promotionsförderung kooperieren einige Hochschulen mit zum Teil fachfremden Universitäten.

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In Kooperation mit dem Personalverbänden BIB und VdB

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